Geschichtlich betrachtet entstand der Tanz im alten Ägypten nicht als Unterhaltung, sondern als sakraler Tanz. Erst im laufe der Kolonialisierung Ägyptens durch die Franzosen und die Engländer verlor der Tanz an Bedeutung. Für viele Europäer hatte und hat der Tanz etwas anrüchiges, doch über den Umweg Europa verlor der Tanz zwar endgültig seinen Platz als heiliger Tanz, doch fand er aber als Ausdrucksform menschlicher Gefühle wie beispielsweise Liebe, Freude, Sehnsucht, Leidenschaft, Lebensfreude und Koketterie seinen Platz in den elegantesten Nachtlokale der 5-Sterne-Hotels in Kairo.
So erlebt der orientalische Tanz in Europa und auch in Amerika einen enormen Aufschwung. Immer mehr Frauen sind fasziniert von der Grazie und Anmut des "Raqs Sharqi" und erlernen die Kunst, dem Zuschauer einen Teil der Seele zu offenbaren.
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Über die Ursprünge und Entstehungsgeschichte des orientalisches Tanzes (Bauchtanz) gibt es viele Vermutungen, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse liegen jedoch kaum vor. Allgemein wird jedoch angenommen, daß dieser Tanz aus dem Fruchtbarkeitsritus entstanden ist und zu den ältesten Tänzen der Welt gehört. Viele prähistorische Skulpturen und Felsmalereien belegen, dass Tanz bereits in den frühesten Kulturen eine wichtige Rolle gespielt hat. Von Indien über den Orient bis hin zum Balkan und dem Mittelmeerraum finden sich immer wieder Zeugnisse von rituellen oder religiösen Tänzen, die sich mit der Verehrung des ewig Weiblichen und der Muttergöttin befassen. Inwieweit diese Fruchbarkeits-, Geburts- und Tempeltänze Ähnlichkeit mit dem uns heute bekannten Bauchtanz hatten bzw. haben, ist ungekannt, unkennbar sind jedoch die lustbetonten und sinnlichen Bewegungen des Beckens und der Hüfte des orientalischen Tanzes bis heute.