Frage:
Mobbing! Was ist Eure Meinung zu meinem Erlebnis?
?
2013-07-27 10:43:36 UTC
Vor einigen Jahren hatte ich das Glück als Mitarbeiterin im Vertrieb eines mittelständischen und sehr renommierten Unternehmen in Bremen tätig zu werden.
Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass ich den Anforderungen aber bei Weitem nicht gewachsen war.
Daher kündigte mir der Geschäftsführer, aber weil ich "seiner Meinung nach ein gewisses Potential besäße" bot er mir dafür einen Job als Kommissioniererin in diesem Betrieb an, den ich auch, erleichtert darüber, sofort annahm.
Besonders weil meine derzeitige Situation als alleinerziehende Mutter, es schwierig machte schnell wieder einen neuen Job zu finden!
Als ich dann kurz darauf meinen neuen Job im Lager antrat
hatte ich irgendwie sofort das Gefühl, als ob diese Entscheidung ein Fehler gewesen wäre.
Man ließ mich deutlich spüren "das man sich bereits eine Meinung über mich gebildet hatte und meine Schnitzer die ich im Büro gemacht hatte, hier bereits schon hinlänglich bekannt seien!"
Zuerst bezog die Gemeinschaft mich noch teilweise mit ein, aber schließlich unterbrachen sie zB. alle Gespräche, wenn ich in der Pause den Raum betrat.
Oder zB. wurde auch Geld gesammelt wenn jemand Geburtstag hatte,
(Natürlich habe ich mich die ganze Zeit über daran beteiligt, weil ich doch dazu gehören wollte...!)
aber als die Reihe dann zum ersten mal an mir war, fiel das Geschenk anders aus als erwartet.
Diese Botschaft war deutlich! Allein schon wegen der Unterschriften die "nicht" auf der Karte standen!
Ich hab natürlich versucht das zu übergehen, um mich voll und ganz auf meinen Job zu konzentrieren, aber egal was ich auch versuchte es wurde immer schlimmer.
Insgesamt zwei Jahre hatte ich versucht Das zu ertragen.
Aus Altersgründen schied dann noch unser Abteilungsleiter aus und ging in Rente.
Die Geschäftsleitung hatte beschlossen keinen neuen Abteilungsleiter einzustellen: "Weil diese Abteilung nach deren Meinung äußerst effizient und mit einer beispielhaft geringen Fehlerquote arbeite!"
Schon bei der Unterzeichnung meines Vertrages, riet mir der Geschäftsführer:
"Sagen sie nichts gegen unsere Kommissionierer! Die sind autark! Wenn sie was zu klären haben, wenden sie sich an diese Leute! Ich mische mich da nur ungern ein!"
Hier war also keine Hilfe zu erwarten...!
Am Ende war die Situation so unerträglich, dass ich dadurch immer öfter krank wurde. Weil ich unter Schlafstörungen litt, wegen meiner Verspannungen verlor ich das Gleichgewicht wenn ich den Kopf in den Nacken legte und ich hatte starke Depressionen.
Weil ich meine Fehlerquote gering halten wollte, habe ich schließlich ohne Ende meine Aufträge gezählt und kontrolliert!
Am Anfang, war ja alles noch normal; da waren es für die Bestellungen im Hunderterbereich noch 50er Häuflein, dann zählte ich sie oder nahm mit der Waage eine Referenz zum abwiegen und fertig! Aber von Anfang an hatte ich immer die höchste Fehlerquote von allen! Warum?! ich glaubte schon selber daran das ich zu blöd zum zählen bin. Aber ich kam nicht dahinter!
Egal was ich auch für Zählmetoden anwendete; bevor ich schließlich bereit war den Auftrag abzuzeichnen und für den Versand auf´s Band zu stellen hatte ich alles mehrmals durchgezählt und fühlte mich immer noch unsicher!
Ich sah schließlich ein, dass ich professionelle Hilfe brauchte und begann eine ambulante Therapie bei einem Psychologen.
Der versuchte mir Mut zu machen und empfahl mir das ich als letzten Versuch noch mal mit meinen Kollegen in der Abteilung reden sollte, was ich auch tat.
Ich bat einen Kollegen mir zu raten wann sowas am besten passen würde und mir dabei zu helfen die Kollegen zusammen zu rufen. Dann erklärte ich allen wie wichtig es für mich sei das sich die Situation verbessert und das ich deswegen aber ernsthaft an mir arbeite!...sofort kamen bei dem Thema die ersten Zwischenrufe....als ich darum bat man möge mir doch bitte die Möglichkeit geben erst mal zu sagen was ich zu sagen hätte, war schon ein Kollege weggelaufen und zeterte
"Auf so´n Affentheater hätte er keinen Bock!"
Ich unternahm zwar noch einen, eher hilflosen Versuch aber meine Kollegen wollten nichts von dem hören was ich zu sagen hatte. Sie meinten "ich würde mich doch nur rausreden wollen und Lügen erzählen, bei den von mir vorgebrachten Situationen, um die Schuld auf sie abzuwälzen!"
Für mich hatte es aber schon so viel Mut gekostet, mich allen Anwesenden offen zu stellen!
Ihre Reaktionen zeigten mir auch das keiner mehr Wert darauf legte sich mit mir abzugeben!
Bald danach ließ ich mir ein Attest ausstellen vom Psychologen, ließ es noch mal von der Arbeitnehmerkammer prüfen, um wenigstens der drohenden Sperre beim Arbeitsamt zu entgehen und kündigte wegen meiner gesundheitlichen Probleme.
Inzwischen habe ich es zwar überwunden aber es sitzt immer noch tief!
Vielen Dank im Voraus,
Silvia
Drei antworten:
Hausverwalter
2013-07-31 00:43:48 UTC
Bei einer einseitigen Schilderung und ohne die genauen Umstände, Fehlerquellen, difusen Ängste zu kennen, ist eine gewissenhafte Antwort schwer.

Was soll dir das bringen, was andere von deiner Erfahrung halten?

Wenn sie dich bedauern, geht es dir dann besser?

Wenn sie es verharmlosen, geht es dir dann schlechter?

Was möchtest du (erreichen)?



Wenn du etwas überwunden hättest, würdest du diese Frage nicht stellen. Um etwas zu überwinden, muss man es loslassen. Ein loslassen geschieht nur, wenn man akzeptieren kann.



Jetzt, wo ich diese Frage von dir lese, kann ich mir sogar vorstellen, das meine E-Mail (die ich vor diesem lesen schrieb) als Mobbing von dir aufgefasst könnte. Das ist nicht der Fall.

Ich habe dir nur meine Meinung mitgeteilt.
whyskyhigh
2013-07-29 21:14:06 UTC
dein problem ist du hast dich abstufen lassen

also bewirb dich um die alte position dann wird das mobbing aufhoeren
Marita
2013-07-27 11:25:47 UTC
Der Fehler war vieleicht, das Du nicht beim 1. Mal gekündigt hast. Sondern einverstanden warst, Dich in eine andere Abteilung versetzen

zu lassen. Dadurch warst Du den Haupttätern eigentlich schon ein Dorn

im Auge. Dadurch, das Du nicht kapiert hast, das sie Dich auf der ersten

Stelle ja auch schon gemoppt haben und dafür hat man ja auch seine

Leute, die es für den Boss erledigt haben. Aber nun warst Du persönlich

in die Höhle des Löwen hinein gegangen und das war Dein Untergang!

Wenn man von Anfang an nicht mit den Wölfen heulen kann, wird man ganz schnell als Außenseiter degradiert. Und auch die Rangordnung,

hast Du nicht eingehalten. Ein neuer Kollege, darf niemals von Anfang

an gleich besser sein wollen, als die Alteingesessenen, das sollte man

sich verkneifen. Du hättest am Anfang lieber viel fragen sollen und um

Hilfe bitten, statt allen zu beweisen, das Du der Aufgabe gewachsen

bist. Einen Streber, will Keiner in seiner Mitte haben. Wenn es immer

noch tief bei Dir sitzt, hast du es noch lange nicht überwunden. Sowas

braucht Zeit, manchmal ein ganzes Leben!

LG


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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