Das sehe ich als echter Oberbayer natürlich ganz anders ...
Schließlich wurden wir schon im Mittelalter als gar nicht mal so schlechter Menschenschlag typisiert ;)
"Charakterisierung der Bayern:
Das baierisch volk (gemainlich davon zu reden) ist geistlich, schlecht [= schlicht] und gerecht, gêt, läuft gern kirchferten, hat auch vil kirchfart; legt sich mêr auf den ackerpau und viech dan auf die krieg, denen es nit vast [= oft, schnell] nachläuft; pleibt gern dahaim, raist nit vast auß in frembde land; trinkt ser, macht vil kinder; ist etwas unfreuntlicher und ainmüetiger als die nit vil auß kommen, gern anhaims eralten [= alt werden], wenig hantierung treiben, fremde länder und gegent haimsuechen; achten nit der kaufmannschaft, kumen auch die kaufleut nit vast zu inen. Und im ganzen Baierland sein dreierlai ständ, die da zu êren und verwaltung land und leut gepraucht werden. Der gemain man, so auf dem gä und land sitzt, gibt sich auf den ackerpau und das viech, ligt demselbigen allain ob, darf sich nichts on geschaft [= Befehl] der öbrikait understên wird auch in kainen rat genomen oder landschaft ervodert; doch ist er sunst fei, mag auch frei ledig aigen guet haben, dient seinem herren, der sunst kain gewalt über in hat, jerliche güld zins und scharwerk, tuet sunst was er will, sitzt tag und nacht bei dem wein, schreit singt tanzt kart [= spielt Karten] spilt [= spielt Würfel]; mag wer [= Waffen] tragen, schweinspieß und lange Messer. Grosse und überflüssige hochzeit, totenmal und kirchtag haben ist êrlich und unsträflich, raicht kainem zu nachtail, kumpt kainem zu übel. ... Die von den stenden sein prelaten, adl, purger. Prelaten haben grosse mechtige reiche gotsheuser, sollten tag und nacht zu bestimter zeit des gotsdienst mitsambt iren geistlichen brüedern ausswarten, got und sein heiligen loben, danken und für die fürsten (so solche clüster, pfrüend und stiften gestift haben) pitten. Man will sprechen, si sein reicher und vermügen mêr dan die andern zwên stend, man gibt in mêr gelts und guets dan den andern zwaien stenden mitsambt den fürsten und helts für mechtiger. Der adl wont auf dem land ausserhalb der stet, vertreibt sein zeit mit hetzen paissern [= Beizjagd] jagen; reiten nit zu hof dan wer dienst und sold hat. Die burger regieren ir stet und märkt selbs, sein handwerchsleut wirt paurn, etlich kramer fragner [= Lebensmittelkleinhändler] oder fürkeuff, die armen tagwerker und taglöner. Ganz wenig haben ain auskommen von iren gülden und zinsen ... Die fürsten haben vollen gewalt von allen andern dingen, so land und leut antrift, zu handeln, und alle treffentlich sachen werden dergleichen zu hof vor den fürsten aussgericht, es sei dan sach, das man kriegen müeß oder steuer und dergleichen anlegen sol oder zwitracht und uneinigkeit zwischen den herrn erwachsen und erstand ist. Wo dergleichen groß seltsam ungewönlich sachen fürfallen, werden die stend alle drei an ein bestimt ort auf ain aussgeschribnen tag in ein landschaft [ Landtag, Ständeversammlung] zam [= zusammen] gevodert ... "